Sonntag, 28. Januar 2007

Konzept 3: Über die Machtverteilung der Geschlechter

Open Your Eyes

Auch bei diesen „Konzept/Sichtweise“, geht es um grundsätzliche Vorwegüberlegungen zu PickUp. Es geht um die gesellschaftlich gegebene Power von Frauen, und dessen Umkehrung mittels der Einstellung: „Ich bin der Preis.“

I Vorüberlegungen zum Verhältnis zwischen Mann und Frau

“I believe you should place a woman on a pedestal - high enough so you can look up her dress” - Steve Martin

Unter diesen Gesichtspunkt wäre glaube ich kaum einer abgeneigt, wenn eine Frau auf einen Podest stehen würde. Jedoch ergeben sich viele Probleme damit, wenn man eine Frau auf ein Podest stellt. Männer sind durch unsere Gesellschaft darauf programmiert Frauen als etwas Besseres anzusehen als sich selbst. Wenn ein Mann eine Frau haben will, so muss er für sie arbeiten, er muss sie umwerben, nett zu ihr sein und sie behandeln als wäre sie das schönste Geschöpf auf Erden. Dann, wenn er sich als „würdig“ erwiesen hat, darf er auch mal ran. So ist jedenfalls das Gesellschaftsmodel mit dem wir erzogen wurden. Und durch dieses Model kriegen Frauen erst die Power, die sie de facto haben. Unsere Erziehung, Filme und Kitschromane und noch vieles mehr, vermitteln uns, wie wir um eine Frau zu werben haben. All das propagiert ein romantisches System, das dummerweise so gut funktioniert wie Hanteln stemmen ohne Arme. Denn sobald wir eine Frau aufs Podest stellen, nehmen wir uns die Arme ab, oder für diejenigen unter uns die es gerne etwas deutlicher haben wollen, kastrieren wir uns selbst. Jedenfalls nehmen wir uns so jegliche Möglichkeit die Situation zu kontrollieren, da wir unsere Power fort geben. Und seien wir mal ehrlich, welche Frau will schon einen Mann ohne Eier? Okay, jede Frau nimmt gerne einen Typ der keine Eier hat…als menschliches Taschentuch und Müllablagestation für ihre Probleme. Aber ein Mann und potentieller Sexpartner bist du deshalb nicht.

Viele Männer befolgen also ein System dass sie direkt in die Wüste schickt. Bis sie merken, dass sie auf diese Weise nicht zum gewünschten Ergebnis gelangen.

II Die Power / Macht

Was können wir aber tun, um diese Situation zu ändern? Nun, Frauen sind keine Diktatoren. Sie haben keine Armee und keine Panzer, mit denen sie einen Aufstand niederschlagen könnten. Ihre Macht, und ihre Power, sind nicht in Stein gemeißelt. Es handelt sich bei dieser Macht um nichts was sie kontrollieren könnten. Denn de facto geben wir ihnen erst diese Macht, in dem wir sie als Preis betrachten, den wir gewinnen wollen. All die Macht und all die Werte die eine Frau für uns verkörpert, verkörpert sie nur deshalb, weil wir ihr diese Macht und diese Werte zuweisen. Wenn wir also aufhören sie als Göttin zu betrachten, sind sie es de facto auch nicht mehr. Sobald wir aufhören Frauen Macht zu geben, werden sie auch aufhören welche über uns zu haben.

Die Dinge haben nur den Wert, den man ihnen verleiht.

- Jean-Baptiste Poquelin

III Warum man die Frau als Preis assoziiert, und wie man es auch sehen kann…

Männer sind visuelle Wesen, während Frauen weniger visuell gestrickt sind. Folglich legen Frauen ihr Augenmerk deshalb eher auf innere Werte (Selbstbewusstsein, Stärke, Charakter, Humor), und nicht aufs Aussehen. Wenn eine absolut geile Frau den Raum betritt, wird sie von allen Männern angeguckt werden, und quasi jeder einzelne Mann wird sagen: „Was für ne geile Sau.“. Wenn ein super aussehender Mann den Raum betritt ist der Effekt auf weiblicher Seite jedoch wesentlich kleiner, und für Männer bei weitem nicht so offensichtlich, wie er für Frauen ist. Schließlich hauen sich Frauen nicht die Hüfte kaputt, indem sie sich gegenseitig den Ellenbogen reinrammen, während sie eine ungefähr 5 Minuten lange Konversation führen, die in den Grundzügen ungefähr so aussieht:

Mann 1: Du sprichst sie an!

Mann 2: Nein, du!

Mann 1: Neee, ich kann nicht, du sprichst sie an.

Bei solchen Verhalten kann man leicht verstehen, warum sich Frauen als Preis wahrnehmen und die sexuelle Power, die wir ihnen durch solches Verhalten geben, auch für sich ausnutzen.

Dem Fakt, das Männer äußerst visuell sind (besonders wenn’s um Frauen geht), tragen ganze Industriestränge Rechnung: Alle Pornos sind auf Männer zu geschnitten, Frauen werden nicht als Zielgruppe betrachtet. Oder all die Hochglanzmänner Männermagazine, die einen großen Teil eines jeden Kiosks ausmachen, und schön abgelichtete Frauen zeigen, die jeden, also auch Frauen, auf 30 Meter Entfernung ins Auge stechen. Aber gibt’s vergleichbares in Frauenzeitschriften? All das, und noch etliches mehr, vermittelt eine einfache Botschaft:

Männer brauchen Frauen. Und zwar mehr als Frauen Männer brauchen.

Sonst gäbe es mehr männliche Stripper und mehr nacktes Männerfleisch in unserer Gesellschaft, oder nicht? Die Tatsache, dass das aber nicht der Fall ist, lässt uns annehmen, dass kein Bedürfnis dafür vorhanden ist. Denn wäre eins Vorhanden, würde es sicherlich abgedeckt werden. Also brauchen Männer Frauen definitiv mehr als Frauen Männer. Und wenn wir sie mehr brauchen, müssen sie der Preis sein.

Also einigen uns wir darauf: Frauen sind der Preis.

Und was macht man so wenn man der Preis ist?

Nun…man trägt der visuellen Fixiertheit des anderen Geschlechtes, der Männer, Rechnung…

Vorm ausgehen werden erstmal 2 Stunden im Bad verbracht und sich schick gemacht. Alles wird schön geschminkt, es wird sich parfumeriert, dass man einen ausgewachsenen Elefanten mit dem Duft ausknocken könnte, und sich ganz allgemein zu Recht gemacht.

Auch geht man gerne shoppen, wenn man der Preis ist. Und was kauft man am liebsten? Kleidung. Frauen laufen stundenlang durch die Straßen und überlegen, was ihnen am besten stehen würde. Sie verbringen Stunden bei der Suche nach dem perfekten Accessoire was am besten zum Outfit XY passt. Sie stellen ihren Ausschnitt zur Schau, und ach ja ich vergas, warum gibt’s eigentlich keine String-Tangas für Männer? (Sexshops zählen nicht) Wenn Frauen jetzt aber all das machen, um so attraktiv wie möglich zu sein, warum sollen sie dann der Preis sein? Eine Frau macht sich nicht schick weil’s ihr Spaß macht, sondern weil sie gut Aussehen will. Und sie will gut Aussehen um die visuell fixierte Männerwelt zu erreichen, und für Männer begehrenswert zu sein. Frauen die andere Frauen erreichen wollen, also Lesben, sehen meist eher aus wie Männer und achten bei weitem nicht so auf ihr Äußeres, wie Frauen die dem visuellen Bedürfnis von Männern Rechnung tragen müssen.

Und noch eine Frage, wie viele Frauen braucht eine Frau die auf Männer steht um Sex zu haben? Na ja…keine. Aber einen Mann braucht sie schon. Und Sex ebenso. Die Tatsache, dass Frauen auch Sex brauchen wird lediglich anders wahrgenommen und gesellschaftlich einfach nicht so fokussiert, wie bei Männern.

Folglich können Frauen definitiv nicht der Preis sein. Immerhin ist ein Großteil ihrer Handlung ausgelegt um Männern zu gefallen. Folglich müssten Männer der Preis sein.

IV Der Frame (Glaubenssatz, Einstellung) „Ich bin der Preis“, und seine Bedeutung

Wenn man als Mann, der festen Überzeugung ist, dass man der Preis ist, wird man dementsprechend handeln, folglich wird man die Jugendsünden, die man früher gemacht hat, indem man der Frau mit Rosen in der einen Hand und Pralinen in der anderen, hinterher gerannt ist, nicht mehr begehen. Abgesehen von diesem Extremfall wird es sich aber auch anders niederschlagen. Du wirst allgemein nicht mehr versuchen, dir die Frau zu erkaufen und ihr z.B. Drinks ausgeben. Auch werden sich deine Chancen als emotionales Taschentuch zu enden glücklicherweise drastisch minimieren. Deine Body Language wird sich verändern, da du dir mehr Wert gibst, als der Frau mit der du grade interagierst. Dementsprechend wirst du weniger reaktives Verhalten an den Tag legen und Frauen werden dich „anders“ sehen. Du wirst allgemein dadurch wesentlich attraktiver. Deshalb ist der Frame „Ich bin der Preis“ auch so wichtig, vor allem wenn du mit PickUp anfängst und deine Skills mit Frauen verbessern willst. Dennoch ist dieser Frame nicht zwingend notwendig, egal wie sehr er in der Community propagiert wird. Auch kann man durch die „Ich bin der Preis“-Attitude schnell in extrem reaktives Verhalten absinken, sodass man Frauen gegenüber gänzlich kein Interesse mehr bekundet, weil man auf den ersten Schritt der Frau wartet, da man ja der Preis ist. Da eine Frau selten den ersten Schritt macht, ist das natürlich denkbar schlecht. Der Frame „Ich bin der Preis“, hat also auch seine Tücken, und grundsätzlich sollte er einen nicht soweit beeinflussen, dass man sich z.B. gar nicht mehr zu Frauen reinlehnt wenn man mit ihnen spricht. Entscheidend bei deinen Handlungen ist immer, dass sie selbstbewusst sind, und dabei hilft dieser Frame auf jeden Fall. Ich denke jedoch, dass man die Einstellung „Ich bin der Preis“ nicht unbedingt braucht, sobald einen das Prinzip, dass hinter den Frame steckt bewusst ist, und man dementsprechend kontrolliert danach handelt.

© 2007 by Perfect-Dreams, http://withoutfears.blogspot.com/

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